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Volkswagen nimmt in Hannover moderne Decklackanlage in Betrieb

REGINE KRÜGER

Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) führt sein Modernisierungsprogramm im Werk Hannover fort: Ende November hat der Autobauer am Standort Stöcken für rund 70 Millionen Euro eine der modernsten Decklackanlagen innerhalb des Volkswagenkonzerns in Betrieb genommen. Die neue Lackieranlage löst Anlagen ab, die teilweise über 30 Jahre alt waren. Laut Konzernsprecher Tobias Salzmann habe zuvor ein Kapazitätsengpass bestanden, der mit der neuen Anlage aufgelöst werden konnte. Die Planungen hatten bereits 2016 begonnen, innerhalb von anderthalb Jahren wurde die Anlage gebaut und der Testbetrieb durchgeführt. Der Bau und die Inbetriebnahme seien voll im Zeitplan durchgeführt worden, heißt es aus dem Unternehmen. Lieferant der Decklackanlage ist die Firma Dürr, während die Farbversorgungstechnik von Lactec stammt.

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Die Maße der neuen Decklackanlage sind beeindruckend: Mit einer Länge von 280 m, 27 m Breite und 25 m Höhe hat sie die Dimension eines Häuserblocks. Trotz ihrer gigantischen Ausmaße musste vor Ort in Stöcken jedoch keine neue Halle gebaut werden: Die Herausforderung für die Anlagenplaner und ­monteure bestand vor allem darin, sie in die bestehende Hallenstruktur zu integrieren.

Flexibles Konzept

Bis zu 490 Fahrzeuge erhalten hier täglich auf zwei parallelen Arbeitssträngen ihren farbigen Basislack und den finalen Klarlack – derzeit laufen der T6.1 und der Amarok durch die Anlage. Die Anlage sei so flexibel einsetzbar, dass sich künftig auch andere Modelle darauf beschichten lassen: „Die neue Decklackanlage ist auch für kommende Fahrzeugmodelle konzipiert und sichert so die Auslastung des Standorts und der Arbeitsplätze“, betont Thomas Hahlbohm, Leiter des Hannoverschen Werks.

Eine der Steuerzentralen der neuen Decklackanlage: Die Bedienelemente sind höhenverstellbar und damit auch für Beschäftigte im Rollstuhl zu bedienen.

Barrierefrei und effizient

Zukünftig sollen hier ebenso die Modelle T7 und ID. BUZZ beschichtet werden. Zudem sei auch eine Vergrößerung der Lackierkapazitäten im Anlagenkonzept vorgesehen. Die neue Anlage verbraucht nach Konzernangaben deutlich weniger Ressourcen: Neue Verfahrenstechniken sollen über 25.000 MW Energie und jährlich eine große Menge an Material einsparen. „Moderne Fertigungstechniken erhöhen nochmals die Qualität unserer Fahrzeuge und schonen zeitgleich Ressourcen. Wir haben damit in Hannover eine der modernsten Lackierereien im Volkswagen­Konzern“, sagt Torsten Cordes, Leiter Lackiererei Hannover. Auch die Ergonomie der Arbeitsplätze wurde beim Neubau erneut gesteigert. Das Dürr­Fabrikat ist zudem barrierefrei konzipiert, wodurch jetzt auch Menschen im Rollstuhl in der Anlage arbeiten können. Volkswagen Nutzfahrzeuge VWN ist verantwortlich für Entwicklung, Bau und Vertrieb von leichten Nutzfahrzeugen. Dazu zählen die Baureihen Transporter, Caddy, Crafter und Amarok, die in Hannover, Poznań und Września in Polen sowie in Pacheco (Argentinien) produziert werden.

Saubere Vorbereitung: Rotierende Bürsten entfernen kleinste Schmutzpartikel von der Karosserie bevor der Basislack aufgetragen wird.                Fotos: VW

                              
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DIE NEUE DECKLACKANLAGE IM ÜBERBLICK:

  • Neues Lackierverfahren spart Material: Lackierglocken auf den Robotern verteilen den Lack jetzt in allen Lackierprozessen im elektrostatischen Hochrotationverfahren mit bis zu 65.000 U/min.
  • Einsparung: 60 t Fahrzeuglack pro Jahr.
  • Umlufttechnik: In der Vergangenheit wurden 100% Frischluft der Anlage zugeführt und nach Reinigung wieder nach außen abgegeben. Ab sofort werden rund 80% Umluft eingesetzt.
  • Einsparung: bis zu 25.000 MW Energie pro Jahr.
  • Trockenabscheidung: Konventionell werden Lackpartikel aus der Luft mit Wasser und Chemikalien herausgespült. In der neuen Decklackanlage werden nicht aufgetragene Lackpartikel über eine Kartonfilterabscheidung aufgefangen.
  • Einsparung: 3400 m3 Frischwasser pro Jahr; es kommen keine Chemikalien mehr zum Einsatz.
  • „Füllerlose Lackierung“: Innovative Techniken ermöglichen einen neuen Aufbau der Lackschichten auf der Karosserie. Dabei entfällt künftig der so genannte „Füller“.
  • Einsparung: bis zu 600 kg Füller pro Arbeitstag.
  • Effiziente automatisierte Messung: Sensible Sensoren messen Schichtdicke, Farbton und Lackstruktur. Bisher wurde die Überprüfung der Werte noch manuell erfasst.

Zum Netzwerken:

Volkswagen Aktiengesellschaft,
Hannover,
Tobias Salzmann,
Tel. +49 511 798-2914,
info@volkswagen-nutzfahrzeuge.de,
www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de

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